Die Bedeutsamkeit der Wiederverwertung

„Neu bleibt treu“, doch „alt gibt Halt“. Zugegeben: Den ersten Spruch kennt jeder. Den zweiten haben wir uns natürlich einfallen lassen. Wir finden jedoch, dass er ganz gut passt. Auch alte oder abgenutzte Dinge kann man häufig reparieren, aufpeppen und recyceln. Alte Dinge haben nämlich, ganz anders als neue, eine gewisse Magie an sich. Diese bildet sich aus der Energie, die in diese Materialien über die vielen Jahre oder aber auch wenigen Tage hineingesteckt wurde. Wenn man zum Beispiel einen Talisman von seiner lieben Oma erhält, so hat dieser tatsächlich weitaus mehr Wert für den Beschenkten, als etwa ein neuer Talisman aus dem Supermarkt. Jedenfalls ist das ein schöner Gedanke.

Doch um nicht weit vom Thema abzuweichen: In diesem Artikel geht es darum Ihnen aufzuzeigen, warum wir zum Beispiel gebrauchte Gegenstände, wie etwa Kronkorken, Korken, Spielzeug, Fahrräder, Uhren, Kleidung, Elektrogeräte, Handys, Plastikbehälter und so weiter nicht einfach wegwerfen sollten, sondern durchaus sinnvoll einsetzen, reparieren, abgeben/verschenken oder einfach selbst wiederverwerten können.

Vor gar nicht so langer Zeit war es nämlich noch recht „normal“, dass etwa Eierschalen-Kartons als Murmelbehältnisse hergehalten haben. Briefmarken wurden in leeren Bonbon-Dosen aufbewahrt und Milchtüten und große Plastikflaschen dienten in vielen Haushalten als Blumentopf-Ersatz. Nun ist eine andere Zeit angebrochen, in der Briefmarken nur noch selten genutzt werden, weniger repariert oder wiederverwertet wird und auch viele andere Dinge – eben einfach anders und nicht mehr ganz so „ökologisch“ sind, wie es noch früher der Fall war.

Das ist der mächtige Zeitwandel und dieser ist nunmal unaufhaltsam. Heutzutage werden die meisten Dinge leider einfach weggeworfen und lieber direkt neu gekauft. Vor allem die Globalisierung lässt diesen Gedankengang zu, denn importierte Dinge aus dem Ausland (wie zum Beispiel China) sind günstig und sind dem Internet sei Dank mit wenigen Klicks bestellt. Dagegen spricht bis auf den verschwenderischen und Umwelt-belastenden Faktor im Grunde nichts und wer es zum Beispiel nicht „cool“ findet, seine Pflanzen aus optischen Gründen in eine halbe Milchtüte zu stecken, hat seine eigenen Prinzipien und dagegen kann niemand etwas sagen.

Doch was ist zum Beispiel mit der alten Kleidung, die jedes Jahr von vielen Menschen auf der ganzen Welt zusammen mit dem Restmüll in die Tonne geworfen wird? Wäre es nicht logischer und vor allem menschlicher, diese jemandem zu geben, der sich gerade in einer ungünstigen Lebensphase befindet und eben jene alten Kleider diese arme Seele in Not sogar davor bewahren könnten, im tiefsten Winter auf der Straße zu erfrieren?

Das ist natürlich ein heftiges Beispiel, aber genauso verhält es sich leider oftmals. Selbst in Deutschland passiert sowas am laufenden Band. Nun wird selbstverständlich von niemandem verlangt, diese eine Person ausfindig zu machen, um ihr die eigenen alten Kleider zu schenken. Das nicht. Doch es gibt Stellen in Großstädten, wie etwa in Berlin, wo man diese abgeben kann. Solche Organisationen kümmern sich dann um die Suche nach den Bedürftigen.

In diesem Artikel beziehen wir uns speziell auf die Hauptstadt Deutschlands, damit wir ein reales und gutes Beispiel haben. Wir nennen Ihnen also unter anderem relevante Annahmestellen in Berlin, welche verschiedene alte Gegenstände annehmen und wiederverwerten können. Es geht also insgesamt um verschiedene alte Dinge, die in manchen Augen einfach nur noch als Müll sind. In anderen Augen sind diese jedoch eventuell eigentlich noch ganz gut in Schuss. Auf diese Weise möchten wir Ihnen aufzeigen, dass die Umwelt und die Natur mithilfe dieses Netzwerks aus Wohltätern doch noch eine Chance hat, sich zu erholen. Machen Sie mit und polieren Sie auf diese Weise Ihr Karma ein wenig auf. Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Durchlesen des Artikels und empfehlen Ihnen unbedingt, diesen aufmerksam und bis zum Ende durchzulesen, da die Informationen aufeinander aufbauen.

Quelle: Norbert Lorenz  / pixelio.de

Kaputte Elektronik selbst reparieren in einem Repair Café

Der Staubsauger ist kaputt und saugt nicht mehr richtig? Was ist mit der alten Uhr, die nicht mehr richtig tickt? Das Smartphone ist auf den Boden gefallen und einer der Buttons ist herausgesprungen? Diese Probleme kann man auch selbst angehen und sogar lösen. Leider fehlt den meisten hierfür das Werkzeug oder aber das Know-How, wie man diese Ungereimtheiten wieder hinbekommt. Aus diesen Gründen sind viele schnell demotiviert und es kommt den meisten gar nicht erst in den Sinn, jemanden zu beauftragen, um etwas reparieren zu lassen. Wieso denn auch? Immerhin kostet die Reparatur manchmal genauso viel, wie der alte, kaputte Staubsauger neu kostet. Doch es gibt eine dritte Option, die in diesen turbulenten Zeiten immer mehr Zuspruch erfährt: Do it yourself!

Die Reparatur vieler technischer Dinge ist häufig kinderleicht. Hierfür braucht man nur das richtige Werkzeug, etwas Zeit, die Motivation und jemanden, der einem eventuell dabei über die Schulter schaut und unter die Arme greift. Diese nicht ganz unwesentlichen Faktoren finden sich in sogenannten Repair-Cafés in ganz Berlin. Davon gibt es mittlerweile dutzende und es werden immer mehr! Das ist eine sehr gute Sache, denn gerade in Zeiten, in denen Strom, Materialien und Energie im Allgemeinen gespart werden sollten, benötigen wir genau diesen menschlichen Zusammenhalt, der uns gegenseitig stärkt und bei Laune hält.

Auf dem Google-Maps-Screenshot sieht man sofort auf einen Blick, dass es allein in Berlin dutzende solcher Repair-Cafés gibt. Wer also einen solchen Laden in seiner Nähe finden möchte, sollte Google aufrufen und einfach „Repair Café Berlin“ eingeben. Anschließend kann man sich dann für eine der angezeigten Adressen entscheiden.

Quelle: Rainer Sturm / pixelio.de

Müll nicht Recyceln, sondern Upcyceln?

Sie fragen sich nun sicherlich, was denn Upcyceln ist, wenn Sie es nicht bereits schon wissen. Es handelt sich hierbei um eine innovative, moderne und zugleich geniale Idee: Müll wird nicht zerlegt und dann wiederverwertet, sondern aufgemotzt und als etwas Anderes verwendet. Viele von uns hatten ihren ersten Kontakt mit derartigen Produkten etwa in einem Schuhladen. Hier gibt es nämlich Hersteller, wie zum Beispiel Adidas, die aus dem gesammelten Plastikmüll im Ozean Schuhe herstellen. Wenn das mal nichts ist?

Man schaut auf den Karton und dort steht dann tatsächlich, dass die Schuhe zum Teil aus gesammelten, weggeworfenen Materialien ist. Ein anderes Beispiel wurde bereits weiter oben im Text genannt: Man nehme zum Beispiel eine leere Milchtüte, schneide diese zur Hälfte auf und macht unten und an den Seiten einige Luftlöcher rein. Schon hat man die perfekten und vor allem kostenlosen (naja, nicht ganz, da man für die Milch bezahlt hat) Anzuchtbehältnisse für die Tomaten der nächsten Saison. Das ist nicht nur kreativ, sondern umweltschonend.

Wenn unsere Umwelt eine Person wäre, würde sie uns für solche Aktionen höchstwahrscheinlich umarmen und loben. Man kann also aus jedem erdenklichen „Müll“ etwas Tolles erschaffen. Wie wäre es zum Beispiel mit Autoreifen-Sandalen? Abgenutzte Reifen werden meist einfach entsorgt, doch es gibt etwa in Südamerika und bestimmt auch irgendwo hierzulande Menschen, die aus diesem scheinbar nutzlosen Gummi noch etwas Brauchbares herstellen können.

Es ist also tatsächlich möglich, sich aus alten Autoreifen Sandalen zu basteln. Hierfür bedarf es lediglich etwas Geduld, Kreativität und Geschick. Diese kann man dann zum Beispiel im Kleingarten tragen oder sich solche Latschen einfach so aus Spaß an der Freude anfertigen und sie im eigenen Garten tragen. Warum denn eigentlich nicht? Sie wären immerhin ein tolles Gesprächsthema und auf der nächsten Gartenparty höchstwahrscheinlich ein optisches Highlight, welches vor allem in Deutschland für Lacher sorgen könnte. Eine wunderbare Idee. Man kann sich bereits die Sprüche seiner Freunde vorstellen: „Gib mal Gummi am Grill!“ oder „Sind die Dinger von Nike?“.

Quelle: Dominik Osterholt / pixelio.de

Second Hand is your friend!

Dieser Spruch stimmt. Und er stimmt sogar gut, denn wer Second Hand Sachen kauft, kann eine Menge Geld sparen. Dabei tut man auch noch etwas Gutes für die Umwelt, denn die Klamotten werden nicht einfach in die Tonne geworfen, sondern können von anderen Personen getragen werden. Wenn wir mal ehrlich mit uns sind: Die meisten Produkte die in speziellen Second Hand Shops angeboten werden (wir listen die besten in diesem Abschnitt weiter unten auf), sehen noch aus wie neu. Wenn man dieselben Klamotten also in einem „normalen“ Bekleidungsgeschäft mit einem Etikett versehen und zu den anderen hängen würde, so bliebe der Unterschied (in vielen Fällen) für die meisten unbemerkt. Weiterhin: Wenn wir etwas Neues erwerben, so ist es für uns ein neuer Gegenstand in unserem Leben.

Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser vom Flohmarkt stammt, denn wir haben ihn immerhin noch nie gesehen und folglich ist es eine neue Sache, die wir mit Heim nehmen. Demnach spricht absolut nichts dagegen, dass jemand eventuell Geld sparen will und sich deswegen im Second Hand Laden, nach für ihn „neuen“ Kleidern umschaut oder aber wenn jemand sich bewusst in so einen Laden aufmacht, um sich mit Second Hand Klamotten einzudecken, da er etwas für die Umwelt tun will. Im Endeffekt ist das Ergebnis dasselbe: Die Materialien werden erneut verwendet und belasten unsere Umwelt somit nicht. Außer, wenn jemand einen fürchterlichen Kleidungsstil hat. Doch Spaß beiseite: Second Hand ist eine wirklich tolle Sache.

Beim Betrachten des Google-Maps-Screenshots wird deutlich, dass es in Berlin haufenweise solcher Shops gibt, wo Sie gebrauchte Kleidung erwerben können. Wenn Sie also etwas in Ihrer Nähe finden wollen, so googeln Sie einfach nach „Berlin Second Hand Shop“ und wählen Sie dann einen davon aus.

Quelle: Harald Wanetschka  / pixelio.de 

Insekten schützen mit dem Alt-Handy

Wussten Sie, dass es heutzutage beispielsweise (funktionelle) Samsung Galaxy S oder S2 Geräte für nur ca. 10 Euro zu kaufen gibt? Die ganz alten Smartphone Modelle sind heutzutage tatsächlich dermaßen günstig. Wer also eine Schublade voller solcher alter Geräte hat, sollte sich eventuell überlegen, die Dinger zu spenden. In Berlin gibt es nämlich einige Organisationen, die vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) unterstützt werden. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob Ihr gespendetes Handy noch funktioniert oder eben nicht.

Das Ganze funktioniert folgendermaßen. Sie bringen Ihr altes Smartphone zu dieser Adresse: Grüne Liga e.V., Greifswalder Straße 4 in 10405 Berlin. Nun wird es entweder repariert oder aber in seine Einzelteile zerlegt, um diese wiederzuverwerten. Dafür bekommt die Organisation von der Telefónica Group eine Spende. Diese fließt dann in NABU-Insektenschutzfonds, welche dafür sorgen, dass es unseren Bienchen gut geht. Wer es noch nicht wusste: Ohne Bienen und andere Insekten könnte der Mensch nicht überleben, da Insekten zu 80 % für die Bestäubung der Pflanzen zuständig sind, die unsere Mägen füllen. Tun Sie also etwas Gutes und leeren Sie Ihre Schublade. Die alten Handys liegen dort ohnehin nur herum und könnten stattdessen die Erde retten.

Quelle: RainerSturm / pixelio.de

Korken sammeln für die Umwelt

Die Korkeiche produziert einen unheimlich wichtigen Rohstoff: Den Kork. Da die Bestände immer knapper werden, ist das Korkrecycling eine hervorragende Idee. Das Material wurde übrigens bereits von den alten Römern eingesetzt, um etwa Wein atmen zu lassen. Heutzutage wird Kork jedoch nicht nur zum Verschließen von edlen Tropfen genutzt. Aus Kork wird alles Mögliche hergestellt, wie etwa Tapeten, Bodenbeläge, Dämmstoff und so weiter. Damit die Korkeichen-Bestände und mit Ihnen die im Einklang lebende Flora und Fauna sich erholen können, ist es wirklich sehr wichtig, seine Korken (vor allem an Feiertagen) zu sammeln und irgendwann an einer Annahmestelle abzugeben. Die nachfolgenden Stellen in Berlin nehmen Naturkork an und reichen diesen weiter, sodass der Rohstoff wiederverwertet werden kann:

     

      • Otto-Suhr-Alle 100, in 10585 Berlin

      • Berliner Straße 110

      • Ilsenburger Straße 29 A – 31

    Quelle: tokamuwi / pixelio.de

    Müll bewusst vermeiden

    Müll sollte vermieden werden, damit wir Ressourcen sowie Platz sparen und somit die Umwelt insgesamt weniger belasten. Hierfür sollten wir etwa Einkaufstüten mehrmals verwenden, damit nicht andauernd neue gekauft werden müssen. Weiterhin können wir darauf achten, unser Essen aufzuessen und nicht einfach wegzuwerfen. Man sagt, dass dies sogar eine Sünde ist. Das sollte selbst für Ungläubige sehr gut nachvollziehbar sein, denn es ist tatsächlich sehr schade, wenn wir Essen einfach wegwerfen, während in ärmeren Ländern Menschen verhungern. Eine weitere gute Idee um unsere Umwelt Müll-freier zu machen ist es, öfter in sogenannten Unverpackt-Läden oder aber auf Märkten einzukaufen. Hierfür googlen Sie einfach etwa „Unverpackt Laden Berlin“ und wählen einen in Ihrer Nähe aus.

    Auch das Trinken von Leitungswasser hat noch keinen umgebracht. Die meisten Menschen nehmen an, dass das Wasser aus dem Wasserhahn schädlicher sei, als es sich bei Wasser in Flaschen verhält, doch meist ist sogar das Gegenteil der Fall. Vor allem in Berlin ist das Wasser aus dem Hahn ausgezeichnet. Kommen wir zum nächsten und letzten Punkt, der da wäre: Bei Ware auf die Herkunft und Ökostandards achten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Tomaten aus Ihrer eigenen Region zu kaufen, so gibt es keinen Grund sich für Tomaten aus dem Ausland zu entscheiden. Die hiesigen Früchte schmecken nämlich ebenso gut, wenn nicht noch besser. Der Grund ist, dass Früchte und das Gemüse aus dem Ausland früher geerntet werden muss, da noch der Transportweg dazukommt. Zudem kostet der Transportweg Energie und auch die Abgase, die dabei entstehen, schaden unserer Umwelt.

    Fazit

    Alles in allem kann man selbstverständlich auch Nicht-Berlinern und insgesamt allen Menschen auf der Welt dazu raten, sich ökologisch zu verhalten und unsere Umwelt damit zu schützen. Wenn alle Menschen auf der Welt nur an einem einzigen Tag weniger Müll produzieren würden, könnte sich unsere geliebte Mutter Erde mächtig erholen und wir würden die Welt an nur einem einzigen Tag fast schon retten. Doch leider ist das nicht (oder noch nicht) möglich, da diese Art der Vernetzung und Zusammenarbeit vorerst ein Wunschtraum bleibt. Wie dem auch sei: Wir hoffen, dass wir Ihr Interesse für die Wiederverwertung von Materialien (und Müll) wecken oder kräftigen konnten!