// Niemals zu Fremden
ins Auto steigen

Notfallplan

Besprechen Sie mit Ihrem Kind mögliche Notfallpläne, an denen es sich orientieren kann, falls es jemals in eine bedrohliche Gefahrensituation kommen sollte.

Sensibilisierung

Sprechen Sie möglichst oft über die Themen, und wiederholen Sie sie immer wieder, um Ihr Kind dafür zu sensibilisieren.

Aufklärung

Klären Sie Ihr Kind darüber auf, welche Folgen bestimmte Situationen mit sich bringen können und machen Sie ihm auf diese Weise der Gefahr bewusst.

Vermutlich haben Sie als Kind diesen Satz zu hören bekommen und mit großer Wahrscheinlichkeit haben Sie diesen Satz auch bereits selbst in den Mund genommen, als es um Ihr Kind ging. „Nimm bloß keine Süßigkeiten von Fremden an“.

Dass das eigene Kind in eine gefährliche und bedrohliche Situation geraten könnte, ist für Eltern ein absoluter Albtraum. Niemand möchte sein eigenes Kind in Gefahr wissen.

In diesem Zusammenhang sind sich die meisten Eltern darüber einig, dass ein Kleinkind keinesfalls alleine vom Kindergarten oder auch von der Schule nach Hause laufen sollte. Auf diese Weise wollen Eltern sicherstellen, dass Ihr Kind potenziellen Gefahrensituationen aus dem Weg geht. 

Denn, wie reagieren Kinder, wenn sie mit Süßigkeiten oder vielleicht niedlichen Tieren gelockt werden? Würden sie wirklich nicht mit einem flüchtigen Bekannten oder einer vollkommen fremden Person nach Hause gehen, wenn diese mit Lügen locken?  

// Würde Ihr Kind zu Fremden ins Auto steigen?

Was denken Kinder?

Kinder handeln in der Regel recht intuitiv, wenn es darum geht, andere Menschen zu verstehen. Durch die Beobachtung des Verhaltens ihrer Mitmenschen lernen sie ständig neue Dinge dazu, was ein wichtiger Knackpunkt ist. Kinder müssen erst lernen, dass sie nicht bei allen Menschen sicher sind, wie es bei Mama, Papa oder anderen Bezugspersonen der Fall ist. Grundsätzlich glauben Kinder an das Gute im Menschen. Diese – nennen wir sie einmal – Naivität kann ganz schnell zu einem großen und gefährlichen Verhängnis werden, wenn sie Kinder dazu verleitet, vollkommen fremden Menschen blind ihr Vertrauen zu schenken. Die Leichtgläubigkeit der Kinder macht die kleinen Mitglieder unserer Gesellschaft sehr anfällig für gefährliche Situationen, da sie es gewohnt sind, Erwachsenen zu vertrauen. Auch, wenn es sich um einen vollkommen fremden Menschen handelt. 

Würde Ihr Kind das unvorstellbare tun?

Zwei sehr fundamentale Eigenschaften, die viele Kinder ausmachen, sind zum einen die Neugier und zum anderen die Aufgeschlossenheit. Kinder laufen als kleine Entdecker durch die Welt, die immer wieder neue Dinge kennenlernen und erfahren möchten. In der Regel finden Kinder gerne neue Freunde und lieben es, jeden Tag etwas Neues über die Welt, in der sie leben, zu erfahren. Gleichzeitig haben Kinder in den meisten Fällen ein sehr großes Vertrauen in Erwachsene. Sie sind es gewohnt, sich auf ihre engsten erwachsenen Bezugspersonen zu verlassen und ihnen zu glauben. Das heißt, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass Ihr Kind einem Fremden blind vertraut, wenn er es auf dem Heimweg nach dem Kindergarten oder nach der Schule anspricht. Sagt er ihm, dass er es abholen und nach Hause bringen soll, wird das Kind ihm das vermutlich glauben. Dazu gesellen sich Angebote, wie zum Beispiel Süßigkeiten, die das Kind nur schwer abschlagen kann. Ehe es sich versehen hat, ist es im Auto verschwunden. 

Prävention

Um derartige Situationen vermeiden zu können, spielt es für Sie und vor allem für die Sicherheit Ihres Kindes eine wichtige Rolle, es für derartige Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Wie sagt ein bekannter Spruch gleich so schön? – Vorsorge ist besser als Nachsorge. So gerne Sie auch nur über wunderschöne und erfreuliche Dinge mit Ihrem Kind sprechen würden, spielt es für die Sicherheit Ihres Kindes eine fundamentale Rolle, es für bestimmte Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Leisten Sie diese Aufklärungsarbeit und senken Sie auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind zu einem Fremden ins Auto steigt. Ihr Kind kommt auf die Welt und ist darauf angewiesen, von Ihnen eine Leitung zu erhalten und das Wissen vermittelt zu bekommen, das es braucht. Sprechen Sie aus diesem Grund mit Ihrem Kind, sensibilisieren es und erarbeiten mit ihm einen Notfallplan, an dem es sich orientieren kann, falls es wirklich einmal in eine gefährliche Situation kommen sollte. Sprechen Sie mit ihm darüber, wie es sich in diesen Fällen am besten verhält und wie es am schnellsten Hilfe bekommt. 

 

Notfallplan

Was im Ernstfall zu tun ist!

  • Ganz laut „FEUER!“  oder „HILFE!“ rufen

  • Straßenseite wechseln

  • Wenn du ein Telefon besitzt, schnellstmöglich jemanden anrufen

Vorbeugen

Erst gar nicht in diese Situation kommen

  • In einer Gruppe nach Hause laufen

  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

  • Umwege meiden

Nützlich

Tipps & Tricks

  • Eine Pfeife am Schulranzen oder um den Hals tragen und bei Gefahr sofort nutzen

  • Einen Selbstverteidigungskurs besuchen

  • Niemals deinen Wohnort verraten

// Aufklärung: Fremde Mitfahrgelegenheiten

Es ist vollkommen normal, dass Sie im ersten Moment nicht wissen, wie Sie mit Ihrem Kind über die möglichen Gefahrensituationen sprechen sollen. Aus diesem Grund erhalten Sie hier einen Vorschlag, an dem Sie sich orientieren können. Denken Sie immer daran, dass es um den Schutz Ihres Kindes geht. Seien Sie offen und ehrlich mit Ihrem Kind und machen ihm die Gefahr klar: 

Wir leben auf einer wunderschönen Welt, gemeinsam mit vielen anderen Menschen. Viele dieser Menschen sind sehr nett und haben dich unglaublich lieb. Mama und Papa und auch andere Verwandten lieben dich und du kannst ihnen vertrauen. Aber auf der Welt gibt es aber leider nicht nur liebe und gutherzige Menschen. Manchmal treffen wir auf der Welt Menschen, die es nicht gut mit uns meinen und uns Schaden zufügen wollen. Sie nutzen es aus, dass wir an das Gute im Menschen glauben und ihnen vertrauen.

Es ist gut, dass du Mama, Papa und den anderen Bezugspersonen in deinem Leben vertraust. Fremden Menschen solltest du jedoch nicht sofort vertrauen. Denn auch wenn sie anfangs nett zu sein scheinen, kann es passierten, dass sie diese Nettigkeit nur spielen und uns in Wahrheit anlügen.

Oft wissen diese bösen Menschen, wie sie uns locken können. Vielleicht sehen sie, dass du nach einem langen Schultag müde bist und nicht zu Fuß laufen möchtest. Deshalb bieten sie dir an, dich im Auto zu begleiten. Manchmal locken sie aber auch mit Süßigkeiten oder sie sagen, dass sie süße Tiere zu Hause haben, die sie dir zeigen wollen.

All diese Angebote musst du immer abschlagen. Steige niemals zu jemanden ins Auto und lasse dich auch nicht von Fremden zu Fuß nach Hause begleiten.

Was passieren kann, wenn du in das Auto steigst oder dich begleiten lässt, ist, dass du vielleicht irgendwo hingebracht wirst und nicht mehr zu Hause ankommst. Selbst, wenn die fremden Menschen sehr überzeugend sind und du das Gefühl hast, ihnen glauben und vertrauen zu können, musst du das Angebot immer abschlagen. Selbst, wenn die Menschen sagen, dass Mama oder Papa einen Unfall hatten und dich der Mensch zu ihnen bringen möchte. Auch nicht dann, wenn er dir anbietet, dir ein Eis zu kaufen oder, wenn er dir Süßigkeiten geben möchte.

All diese Dinge, die so verlockend sind, können dich in Gefahr bringen. Egal wie nett jemand sein mag – vertraue ihm nicht und lehne Angebote ab. Die Menschen, denen du vertrauen kannst, sind Mama, Papa und die anderen Bezugspersonen, die du in deinem Leben hast.

Wichtig: Informieren Sie ihr Kind darüber, wenn es nicht von Ihnen, sondern einer anderen Person abgeholt wird.

// Wichtige Informationen und Artikel

SCHUTZ VOR MISSBRAUCH

Immer wieder werden Fälle publik, in denen fremde Personen Kinder aus dem Auto heraus angesprochen haben. Schulen und Jugendarbeiter geben Tipps, wie sich Kinder in solchen Situationen verhalten sollen.

Ansprechen von Kindern durch „Fremde“

Handlungshilfe für Eltern