Arme Kinder sind reich

Ein reicher Vater wollte seinem Sohn beibringen, was es bedeutete, arm zu sein und brachte ihn für ein paar Tage zu einer Bauernfamilie.

Das Kind verbrachte dort 3 Tage und 3 Nächte.

Nachdem der Vater seinen Sohn abgeholt hatte und mit ihm im Auto saß, um zurück in die Stadt zu fahren, fragte ihn der Vater:

„Wie war deine Erfahrung?“

„Gut“, antwortete der Junge.

„Hast du etwas gelernt?“

Der Junge erklärte daraufhin:

„Wir haben einen Hund. Die Familie hingegen hat einen Hund, 20 Hühner, Katzen, Enten und im Stall eine Kuh. Somit haben sie Milch und Eier.

Wir haben einen Pool mit behandeltem Wasser, wo kein Blatt und kein Gras drin schwimmen darf. Sie haben im Wald ein kleines Bächlein mit kristallklarem Wasser, Fischen. Dieses Bächlein bietet sich bestens an, um mit Gummistiefeln rein zu springen.

Wir haben elektrisches Licht in unserem Garten, aber sie haben die Sterne und den Mond und ein Lagerfeuer. Darauf kann man Würstchen grillen. Unser Garten reicht bis zum Zaun. Ihrer bis zum Horizont.

Wir gehen ins Gasthaus essen, sie bewirtschaften ihre Felder, ernten auf ihnen und kochen aus dem, was sie ernten gesunde Mahlzeiten.

Wir hören Musik über das Handy, sie singen und musizieren gemeinsam.

Wir kommen von der Schule und der Arbeit. Das Essen steht in der Mikrowelle. Jeder sitzt alleine am Tisch und isst. Bei ihnen kocht die Mama oder die Oma auf einem Tischherd. Sie essen gemeinsam.

Wir sind, um uns zu schützen, von Alarmanlagen umgeben. Sie leben mit offenen Türen, geschützt durch die Freundschaft ihrer Nachbarn.

Wir sind mit Telefon, Computer, Fernsehen verbunden. Sie sind mit Leben, Himmel, Sonne, Wasser, Feldern, Tieren, Schatten und Familien in Gemeinschaft.“

Der Vater war beeindruckt von den Gefühlen seines Sohnes.

Zum Schluss sagte der Sohn zu seinem Vater :

„Danke, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind. Jeden Tag werden wir immer ärmer, weil wir das wesentliche nicht mehr schätzen.“