Wer freut sich nicht darüber, die Bilder der Liebsten in den sozialen Netzwerken zu präsentieren oder die neusten Fotos von Nichten und Neffen bewundern zu können? Was ganz unschuldig klingt, birgt jedoch das ein oder andere Risiko – wir möchten Kinder schützen und haben uns die Sache mit den Kinderfotos im Netz einmal genauer angesehen …
Wenn ihr eure Freude über den Nachwuchs über Social Media Kanäle teilen möchtet, solltet ihr zunächst einmal einen Blick in die jeweiligen Richtlinien werfen. Facebook, What’s App und Co. behalten sich nämlich nicht selten das Recht vor, die privat geposteten Bilder verwenden zu dürfen. So kann es theoretisch sein, dass die kleine Lina, die der Mama stolz ihr neues Spielzeug präsentiert, ungefragt die nächste Werbecampagne ziert. Das ist sicher überspitzt formuliert, aber dennoch möglich …
Auch das Thema Mobbing sollten Eltern, Nachbarn und Verwandte bedenken, bevor sie die schönen Erinnerungen an das letzte Fest im Netz teilen. Unerwünschte Kommentare und eine oft aus empörten Antworten entstehende, öffentliche Diskussionen sind sicher nicht im Sinne der Kinder. Natürlich möchtet ihr eurem Nachwuchs nicht schaden und handelt im guten Glauben – was jedoch einmal im Internet steht, ist nur sehr schwer wieder zu entfernen.
Darüber hinaus haben Kinder, sofern es der Entwicklungsstand zulässt, durchaus ein Mitspracherecht, was die Verbreitung von Bildmaterial betrifft. Und es ist ja auch nur logisch, dass wir sie fragen, ob sie auf Facebook und Co. für jedermann sichtbar sein möchten. Erinnern wir uns nur mal an die Bilder aus unseren Fotoalben … Die Fotografie vom ersten eigenständigen Toilettengang oder vom leicht bekleideten Spaß im Plantschbecken des elterlichen Gartens – das sind ganz private Erinnerungen, die sicher im analogen Album schlummern. Aber wer von uns möchte schon, dass diese Fotos den Weg ins Netz finden, für alle sichtbar sind und dort für immer erhalten bleiben?
In diesem Sinne möchten wir euch bitten, einmal über die unangenehmen Folgen für eure Kinder nachzudenken, bevor ihr etwas postet. Ein klassisches Fotoalbum anzulegen und der Familie beim nächsten Treffen zu zeigen macht doch auch Spaß – und ihr könnt es gemeinsam mit euren Kindern gestalten. Diese werden sich sicher auch nach in vielen Jahren darüber freuen, in diesen Alben zu stöbern zu können, anstatt sich ihre Kindheitserinnerungen online auf einer virtuellen Pinnwand ansehen zu müssen.